Inklusion in Bewegung: Die SONRW Sport-Tour macht Halt in Wesel

Die Hansestadt Wesel hatte sich Ende 2023 darum beworben, Gastgeber Stadt der Special Olympics NRW Landesspiele 2027 zu werden. Auch wenn die Stadt Wesel den Zuschlag für die Ausrichtung der Landesspiele der Special Olympics NRW (SONRW) zunächst nicht erhalten hat, war damit die Geschichte noch lange nicht zu Ende. Im Gegenteil – mit viel Engagement und Herzblut wurde die Idee weitergetragen. Heute ist klar: Wesel ist eine von drei Gastgeber Städten der SONRW Sport-Tour, einem inklusiven Sportevent, das nicht nur sportliche Höchstleistungen zeigt, sondern auch gesellschaftlich bewegt.

Inklusion als gelebte Praxis in Wesel
Rainer Benien, Beigeordneter der Stadt Wesel erklärt: „Wesel steht schon seit Jahren für ein starkes Engagement im Bereich Inklusion. 2024 wurde ein Inklusionsbeirat gegründet, der als Ergebnis eines zweijährigen Beteiligungsprozesses mit Bürger*innen, Vereinen und Institutionen entstand. Im Fokus: Barrierefreiheit, leichte Sprache und Teilhabe für alle.“ Besonders wichtig ist dies für die rund 4.000 Menschen in Wesel, die Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben haben. Gemeinsam mit der VHS wurde ein Netzwerk zur Förderung von Leichter Sprache gegründet – ein in NRW bislang einmaliges Projekt.

Die SONRW Sport-Tour – mehr als ein Sportevent
Die Sport-Tour bringt am 14. und 15. Juni drei Sportarten nach Wesel ins Westenergie Auestadion, ergänzt durch ein buntes Rahmenprogramm. Die offizielle Eröffnung – ganz im Stil des IOC – findet am Samstag um 10 Uhr im Westenergie Auestadion statt. Unter anderem stimmt eine Tanzgruppe der Lebenshilfe unterer Niederrhein auf das besondere Wochenende ein. Danach starten die Wettbewerbe in Leichtathletik, Boccia und Fußball. Rund 200 Athlet*innen, darunter viele aus Vereinen, Förderschulen, Wohneinrichtungen oder auch als Einzelsportler*innen, gehen an den Start. Rund 25 Sportler*innen kommen direkt aus Wesel.

Gesichter der Bewegung
Thorben von Kneten, Mitglied des Athletenrates und begeisterter Judoka, bringt es auf den Punkt: „Ich komme mit dem Fahrrad aus Voerde – schön, dass ich so einfach in Wesel dabei sein kann.“ Seine Aufgabe: Medaillen überreichen. Für viele Athlet*innen ist die Teilnahme ein erster Schritt zu größeren Wettbewerben – bei entsprechender Platzierung winkt die Qualifikation für die Nationalen Spiele von Special Olympics Deutschland im kommenden Jahr im Saarland.

Marc Albert, einer der Hauptorganisatoren, blickt zufrieden auf die Vorbereitungen zurück: „Vor über einem Jahr haben wir angefangen – es ist so schön zu sehen, wie viele offene und hilfsbereite Menschen wir hier in Wesel getroffen haben.“ Unterstützt wird das Event von etwa 50 Volunteers. Weitere Helfer*innen werden noch gesucht. Wer mitmachen möchte, kann sich direkt per Mail an info@sonrw.de wenden.

Gemeinsam stark für Inklusion
Dagmar van der Linden, Geschäftsführerin von WeselMarketing, freut sich auf „viele Besucher*innen, die die Sportler*innen anfeuern.“ Auch Brigitte Vogt von Westenergie betont: „Das hier ist kein Marketingprojekt. Das ist ein echtes Herzensengagement – seit über zehn Jahren. Inklusion und Chancengleichheit bedeuten uns sehr viel.“

Die Sport-Tour ist nicht nur ein sportliches Ereignis, sondern ein Symbol für gelebte Inklusion. Kinder, Jugendliche und Erwachsene zeigen mit strahlenden Gesichtern, was in ihnen steckt – jeder gibt sein individuell Bestes. Das beeindruckt, berührt und inspiriert.

Sport verbindet – in Wesel und darüber hinaus
Was in Wesel geschieht, hat Strahlkraft. Pia Horenkamp, Geschäftsleitung Special Olympics NRW, lobt das Engagement: „An Wesel sieht man, wie viel Herzblut darin steckt.“ Das Konzept „kleine Landesspiele“ trifft hier auf gelebte Gemeinschaft. Abends sorgt die Sportler*innen-Disco für gute Stimmung, bevor am Sonntag die Finalwettbewerbe und die feierliche Siegerehrung folgen.

Wer Teil davon sein möchte – als Zuschauer*in, Volunteer oder Unterstützer*in – ist herzlich eingeladen. Denn Inklusion lebt vom Mitmachen.

 

Bildunterschrift v.l.n.r: Marc Albert, Thorben von Kneten, Dagmar van der Linden, Andreas Harbat, Florian Büttner, Brigitte Vogt, Pia Horenkamp, Jörg Krumms und Rainer Benien freuen sich zusammen mit Finja und Stefania auf die SONRW Sport-Tour in Wesel. Quelle: Sarah Rauch / Special Olympics NRW