Südkoreas besondere Welterbestätten

Festungsbauwerke sind am Niederrhein nichts Unbekanntes, insbesondere Wesel wurde als Stadt von seiner Festungsanlage geprägt. Gerade deshalb ist es interessant, einen Blick auf Festungen am anderen Ende der Welt zu werfen. Wie sehen diese aus, was sind ihre Unterschiede? Der Vortrag stellt im Vergleich zu niederrheinischen Anlagen Wehrbauten aus den UNESCO-Welterbestätten Festung Namhansanseong und der Festungsstadt Suwon Hwaseong in Südkorea vor. Koreas Geschichte wurde entscheidend vom Einfluss seiner mächtigen Nachbarn geprägt; ein nicht nur friedlicher, wie er sich in zahlreichen Invasionen widerspiegelt. So waren die Mandschu, die Chinesen und Japaner teilweise langfristig Herren des Landes, das schließlich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs japanische Kolonie blieb. Nicht verwunderlich ist es daher, dass sich das Land durch zahlreiche, gewaltige Festungsanlagen gegen Angriffe zu schützen suchte. Die Fachleute sprechen aktuell von ca. 2700 Befestigungsanlagen, darunter die bereits genannten Festungen. Diese werden auch in Südkorea weiter erforscht. Ihre Geschichte aber auch ihre Restaurierung, Bewahrung und Inwertsetzung für die Zukunft sind im letzten Jahr Thema eines internationalen Fachkongresses in Seoul gewesen. Im Rahmen dieses Kongresses und im Zuge eines Erweiterungsvorschlags von Seiten Südkoreas zur Aufnahme von weiteren 23 Stätten aus dem Bereich des Festungswesens in die Welterbeliste hatte der Autor als Gastexperte Gelegenheit, ausgewählte Bauwerke zu besichtigen. Auch für Nicht-Festungsexperten war interessant zu erfahren: nicht nur bedingt durch die Topographie unterscheidet sich das Erscheinungsbild der Stadtbefestigungen dort völlig von den uns vertrauten Wehranlagen. Der Vortrag stellt die uns eher fremdartigen Festungen und ihren Weg zum Welterbe in Form eines Reiseberichtes mit zahlreichen Fotografien an einigen ausgewählten Anlagen im Vergleich vor. Der Vortragende Andreas Kupka M.A. ist Historiker und ausgewiesener Festungsexperte. Seit 2009 ist er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Festungsforschung e.V. (DGF), 1981 gegründet in Wesel und heute mit Sitz in der Zitadelle der Stadt Jülich, seit 2017 ist er zudem Präsident des International Fortress Council (IFC). Als Fachkoordinator begleitete er Großbauprojekte wie die U-bahnbaumaßnahmen in Köln und Düsseldorf. Die Vermittlung der Bedeutung von historischen Festungsanlagen auch an Nicht-Fachleute ist ihm ein besonderes Anliegen. Andreas Kupka hat umfangreich zu diesen Themen publiziert und im In- und Ausland zahlreiche Vorträge zu historischen Festungsbauwerken, ihrer Erhaltung und ihren Erbauern gehalten. Er ist auch Mitherausgeber und Mitautor des 2025 erscheinenden Bandes „Festungen in Nordrhein-Westfalen“ aus der DGF-Publikationsreihe „Deutsche Festungen“.

Veranstaltungsdetails

Datum
-
Veranstaltungstyp
  • Information und Weiterbildung

Veranstalter

Firma
VHS Wesel-Hamminkeln-Schermbeck
Adresse
Ritterstraße 10
46483 Wesel
Telefonnummer

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